IHK Zertifizierung „Hundeerzieher/in und Verhaltensberater/in IHK|BHV“

Den Beruf Hundetrainer als Ausbildungsberuf (Ausbildungsverhältnis im dualen System, staatlich anerkannte Berufsschule) gibt es nach wie vor in Deutschland nicht.

Im Jahr 2007 ist es dem BHV (Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen e.V.) jedoch gelungen, in Zusammenarbeit mit der IHK Potsdam die erste IHK-anerkannte Ausbildung für die Branche mit Abschluss „Hundeerzieher/in und Verhaltensberater/in IHK|BHV“ zu entwickeln und zu etablieren. Dies stellt somit erstmals die Möglichkeit dar, einen Berufsabschluss nach dem Berufsbildungsgesetz zu erwerben. Dieser IHK-Zertifikatslehrgang ist die erste und einzige bundeseinheitlich anerkannte Weiterbildung für diese Branche.

Die Ausbildung zum Hundeerzieher und Verhaltensberater IHK|BHV besteht aus 312 Theoriestunden sowie 500 Praxisstunden.

Die Theorie wird fast ausschließlich von verhaltenstherapeutisch tätigen Tierärzten unterrichtet und beinhaltet alles, was der angehende Hundeerzieher und Verhaltensberater nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über Neurologie und Neurophysiologie, Ethologie, Lernverhalten, Trainingsaufbau, Problemverhalten, Genetik, Anatomie und Krankheiten sowie über Zucht, Haltung und Ernährung wissen muss.

In ausgewählten Mitgliedsbetrieben des BHV wird die Praxis erlernt, die – und das ist in dieser Branche einmalig – fast zwei Drittel der Weiterbildung ausmacht. 500 Praxisstunden, die Gruppen- und Einzelunterricht zur Hundeerziehung, das Erstellen von Trainingsplänen, das Interpretieren von Ausdrucksverhalten des Hundes sowie die Therapie von sämtlichem Problemverhalten beim Hund beinhalten. Zwingend vorgeschriebener Ausbildungsinhalt bezüglich Problemverhalten ist: Unverträglichkeit mit Artgenossen, Umweltunsicherheit und Angst, Angst- und Aggressionsprobleme mit Menschen, Übererregbarkeit/Hyperaktivität, Stereotypien und Zwangsverhalten, Ressourcenverteidigung, Territorialverhalten, unerwünschtes Jagdverhalten, Aufmerksamkeit heischendes Verhalten, Unsauberkeit, Probleme beim Autofahren, Training bei Trennungsangst.

Am Ende der Ausbildung steht nach dem erfolgreichen Ablegen der IHK-Testate eine umfangreiche praktische Prüfung an. Diese erstreckt sich über zwei Tage und beinhaltet das Halten eines Gruppenunterrichts, die Durchführung einer Problemverhaltensberatung, das Erstellen eines Trainingsplans, das Halten eines Kurzvortrags sowie das Analysieren von Videos zum Ausdrucksverhalten des Hundes.

Detaillierte Informationen zum IHK-Zertifikatslehrgang finden Sie auf der Website der IHK Potsdam.